đź’¸ Bundeszentralamt fĂĽr Steuern will meine Kontodaten? Na klar doch!

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Es ist mal wieder so weit. Das Internet schenkt uns – neben Katzenvideos und lustigen Memes – auch heute wieder eine Perle aus der Kategorie „Wie doof muss man eigentlich sein?“.

🎣 Phishing mit Steuerrückzahlung – der Klassiker unter den Spam-Operetten

Bundeszentralamt fĂĽr Steuern

Sehr geehrter Kunde,
Um die Rückzahlung Der Einkommensteuer zu erhalten, müssen Sie Ihr Konto verifizieren, damit wir den vollen Betrag auf das richtige Konto überweisen können.

Wir hoffen, dass wir Sie damit ausreichend informiert haben und danken Ihnen fĂĽr Ihre Mitarbeit.

Ah ja. Natürlich. Das Bundeszentralamt für Steuern – das klingt so deutsch, da muss es ja echt sein! Sogar mit großem D in „Der Einkommensteuer“. Vielleicht hat man sich das Originaltextstück per Google Translate aus dem Suaheli geholt?

Und wie beruhigend: Man möchte mir Geld ĂĽberweisen! Ich muss nur noch mein Konto verifizieren. Mit anderen Worten: “Gib uns deine Bankdaten, du steuergeplagter Trottel!”

Die E-Mail

Die Absenderadressen der E-Mail sind gefälscht, aber man erweckt durch die offiziellen Adressen eine

🔍 Analyse einer digitalen Zumutung

Lass uns diese literarische Meisterleistung mal kurz sezieren:

  • „Sehr geehrter Kunde“ – also wenn mich das Finanzamt anschreibt, dann kennt es in der Regel meinen Namen. Hier nicht. Vermutlich ist man einfach zu beschäftigt mit dem Geldzählen.
  • Keine Steuernummer, kein Bescheid, kein Betrag, keine konkrete Info. Nur nebulöses Behördengewäsch.
  • Einzelnes Wort: “Identifizieren” – einfach so, mitten im Text. Vielleicht ein geheimnisvoller Behörden-Code? Oder doch nur ein Copy-Paste-Unfall?

📬 Der digitale Geldautomat für Scammer

Der Trick ist alt: Man gaukelt dir vor, du bekommst Geld zurück – und alles, was du dafür tun musst, ist dein Konto, deine Adresse, deine Seele und notfalls auch deinen erstgeborenen Sohn anzugeben. Alles ganz easy per Link.

Der Link? Natürlich nicht erkennbar. Versteckt hinter einem harmlosen Button mit dem klangvollen Titel: „Jetzt Konto verifizieren“ – oder wahlweise auch mal „Klick hier für das Geld, du Dummerchen“.

🎭 Wir spielen das Theater mal mit!

Natürlich klicken wir auf den Link – nur zu Recherchezwecken, versteht sich. Und siehe da: Es öffnet sich ein erstaunlich professionell aussehendes Online-Portal. Die Webadresse klingt zwar nach einer Mischung aus Spamfilter-Test und Passwortgenerator („steuern123-fix-verifizieren.top“), aber hey – das Logo sitzt, das Deutsch ist besser als in mancher WhatsApp-Nachricht, und optisch sieht’s fast nach Amt aus. Fast.

Erster Akt: Wir dürfen unser Bundesland auswählen. Wahrscheinlich, damit sich der Betrüger mental besser auf die spätere Kontoausräumung einstellen kann.

Zweiter Akt: Eine kleine Drama-Wendung – angeblich haben wir noch keinen Elster-Zugang. Frech gelogen, aber gut. Stattdessen wird höflich darum gebeten, mal eben sämtliche persönlichen Daten rauszurücken. Wozu? Gute Frage. Entweder für ein schönes Identitäts-Upgrade in dunklen Online-Kellern – oder einfach nur, um Seriosität zu simulieren.

Dritter Akt: Der wahre Grund für das ganze Theater kommt jetzt auf die Bühne: die Kreditkartendaten. Klar doch, was wären denn ein deutscher Steuerbescheid ohne VISA, Mastercard und CVC-Code? Wir hauen also ein paar erfundene Daten rein – für Wissenschaft und Unterhaltung.

Finale: Im Hintergrund werkelt ein Validierungsskript und verkündet am Ende empört: „Ihre Angaben sind leider ungültig!“. Es ist gut möglich, dass die Scammer hier prüfen, ob die Daten valide sind und Unsinn gleich rausfiltern.

Wer hier echte Daten eingibt, kann sich in Kürze auf eine kleine Überraschung auf dem Kontoauszug freuen – Kategorie: unautorisiertes Shopping in Übersee.

đź§  Merksatz fĂĽrs Leben:

Wenn das Finanzamt dir Geld geben will – ganz ohne Nachfrage – dann ist das höchstwahrscheinlich Phishing! Daher:

  1. Nicht klicken. Nicht mal aus Versehen.
  2. Nicht antworten. Auch wenn du höflich bist – diese Menschen verdienen kein „Sehr geehrter Herr Abzocker“.
  3. Löschen. Und dann einen Kaffee/Bier trinken. Du hast’s dir verdient.

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