5 Millionen Euro geschenkt? Frances & Patrick Connolly sind spendabel!
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5 Millionen Euro per E-Mail? Klingt zu schön, um wahr zu sein – und genau das ist es auch. Ein klassischer Betrugsversuch!
Die E-Mail, kurz und knapp (cfrances385@gmail.com)
Die E-Mail gefällt, nicht lang herumreden! Es geht um 5 Millionen und fertig!
Herzlichen Glückwunsch!!! Sie wurden ausgewählt, an einem Wohltätigkeitsprojekt teilzunehmen, bei dem Sie eine Geldspende in Höhe von 5.000.000,00 € erhalten. Senden Sie uns eine E-Mail, um Ihren Anspruch geltend zu machen: cfrances385@gmail.com
Natürlich antwortet Hugo!
Hallo frances,
Boah, wat ‘ne Überraschung! Endlich zahlt sich meine jahrelange Mitgliedschaft im BMW-Club aus. Ich hab schon lange auf so ‘ne Wohltätigkeitsspende gewartet! 😍
Wie läuft das jetzt? Soll ich euch meine IBAN schicken oder lieber bar auf die Hand? Ich kann auch nach Wanne-Eickel einladen, da klären wir das bei ‘nem Pilsken!
Freu mich auf eure Antwort,
Hugo
Die Scammer schlagen zurück
Kaum zu glauben – wir haben eine Antwort erhalten! Diesmal geben sich die Betrüger als die wohltätige Familie Frances & Patrick Connolly aus. Moment mal, die kennen wir doch! Entweder sind hier echte Serien-Scammer am Werk, oder es wird einfach dreist ein bekannter Name wiederverwendet.
Das Beste daran? Ein Fünkchen Wahrheit steckt tatsächlich drin! Die echten Frances & Patrick Connolly haben nach ihrem Lottogewinn tatsächlich Millionen gespendet. Wer’s nicht glaubt, kann hier nachlesen.
Aber – und jetzt kommt’s – sie verteilen ihr Geld nicht wahllos per Spam-Mail an wildfremde Leute.
Unsere Betrüger haben sich allerdings eine besonders kreative Masche ausgedacht: Angeblich wird eine „universelle Geldautomatenkarte“ erstellt, mit der man die 5 Millionen Euro einfach so abheben kann. Klingt praktisch, oder? Fehlt nur noch die PIN „1234“ und das Märchen wäre perfekt. Natürlich braucht es für den Versand dieser Wundercard nur noch ein paar persönliche Daten – Name, Adresse, Telefonnummer… Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Guten Tag,
Die Familie Frances & Patrick Connolly aus County Down in Nordirland hat Ihnen einen Betrag von 5.000.000,00 € gespendet. Ich habe den Power Ball-Jackpot im Wert von 115 Millionen Pfund im Lotto gewonnen. Wir tun dies, um zur Armutsbekämpfung in der Welt beizutragen und an gemeinnützige Organisationen in Ihrer Gemeinde zu spenden.
HINWEIS: Die Bank, die für meine Spende an Sie verantwortlich ist, erstellt eine universelle Geldautomatenkarte, die Sie beanspruchen und auf Ihre Spende von 5 Millionen Euro zugreifen können, sowie den PIN-Code, mit dem Sie auf Ihre Spende zugreifen können. Und diese Karte wird Ihnen so schnell wie möglich zugeschickt. Ich möchte, dass Sie wissen, dass nach der Erstellung dieser Geldautomatenkarte die Karte direkt über DHL an Ihre Privatadresse geliefert wird. Von Ihnen wird erwartet, dass Sie uns Ihre Privatadresse senden, an die die Karte respektvoll geliefert wird.
Wir möchten, dass Sie die unten erforderlichen Informationen ausfüllen und sich bei uns melden.
Vollständiger Name:
Land:
Adresse:
Geschlecht:
WhatsApp-Nummer:
HINWEIS: Bitte stellen Sie sicher, dass Sie diese Informationen ausfüllen und sie mir dringend zurücksenden, da wir die erforderlichen Dokumente für diese Spende bearbeiten und die Gelder so schnell wie möglich an Sie überweisen.
Wir schicken zum Spaß ein paar Daten!
Wir sind mal nicht so und spielen das Spiel mit. Ein paar Fake-Daten haben noch keinen Spammer geschadet. Da wir bereits genug WhatsApp-Kontakte im Spam-Bereich haben, reden wir uns hier lieber raus.
Anwahlt Michael Bradley meldet sich (mblawfirm33@outlook.com)
Nun schaltet sich ein „Anwalt“ ein. Michael Bradley von der angeblichen Kanzlei „mblawfirm33@outlook.com“ meldet sich höchstpersönlich, um uns feierlich mitzuteilen: Die 5 Millionen Euro sind quasi schon unterwegs! Natürlich brauchen wir nur noch ein bisschen „Kooperation“, damit alles glatt über die Bühne geht.
Aber Moment mal – eine seriöse Anwaltskanzlei mit einer Outlook-Adresse? Klingt schon verdächtig. Ein kurzer Check des angegebenen Büros in London ergibt: Die Adresse 115 Bishopsgate, London existiert zwar, aber das ist ein Hochhaus voller Firmenbüros. Von einer Kanzlei Michael Bradley keine Spur.
Und dann dieser Tonfall – kein Name des Empfängers, keine konkreten Informationen, nur vage Drohgebärden gepaart mit Dringlichkeit. Klassische Scam-Taktik: Die Opfer sollen schnell reagieren, bevor sie anfangen, kritisch nachzudenken.
Sehr geehrter Herr,
Hier spricht die Anwaltskanzlei Michael Bradley. Ich bin der persönliche Anwalt von Herrn/Frau Connolly und kümmere mich auch um alle juristischen Angelegenheiten der Frances und Patrick Connolly-Stiftung. Bezüglich Ihrer Spende und Ihrer Bankkarte wird Ihnen in Kürze ein Brief zugesandt und wir werden mit der Überweisung Ihrer Spende an Sie fortfahren. Wir bitten dringend um Ihre größtmögliche Kooperation, um diesen Zweck zu erfüllen.
Wir warten nun auf Ihre dringende und positive Antwort, damit wir fortfahren können.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Bradley
115 Bishopsgate London
EW2N 6AY
mblawfirm33@outlook.com
Da machen wir mit!
Hugo ist natürlich dabei, wir schreiben kurz zurück und fragen, ob wir noch was tun können.
Sehr geehrter Herr Bradley,
vielen Dank für Ihre Nachricht! Ich freue mich sehr über die Spende und bin bereit für die nächsten Schritte. Benötigen Sie noch weitere Informationen von mir, damit alles reibungslos abläuft?
Freue mich auf Ihre Rückmeldung.
Beste Grüße,
Hugo aus Wanne-Eickel
Der Anwalt fordert Geld – Jetzt wird’s richtig unseriös!
Es war ja nur eine Frage der Zeit: Nachdem uns der selbsternannte „Anwalt“ Michael Bradley freundlich um unsere „Kooperation“ gebeten hat, kommt jetzt das eigentliche Ziel des Ganzen ans Licht – eine Vorauszahlung von 500 € für die Bearbeitung der 5-Millionen-Euro-Spende. Natürlich soll das alles super offiziell wirken, inklusive erfundener Referenznummer und angeblichem Unterschriftsfeld.
Das Dokument ist länglich, daher verzichten wir auf den kompletten Text.
DIESES DOKUMENT STELLT EINE VEREINBARUNG FÜR DIE ÜBERWEISUNG VON SPENDENMITTELN IN HÖHE VON 5.000.000,00 € DER CONNOLLY’S CHARITY FOUNDATION AN HERRN HUGO SCHOLZ DAR.
Sehr geehrter Herr,
Wir müssen Ihnen dieses Schreiben zukommen lassen, in dem die spezifischen Bedingungen für die Überweisung dieser Spendenmittel in Höhe von 5.000.000,00 € durch die Connolly’s Charity Foundation an Sie dargelegt sind, einschließlich der in diesem Schreiben dargelegten Bedingungen und der Allgemeinen Auftragsbedingungen („Allgemeine Bedingungen“).
Am Ende kommen noch Unterschrift und Siegel.
Die Unterschrift genauer angeschaut
Die Unterschrift schauen wir uns doch mal genauer an. Beim Kopieren des Textes finden wir folgenden Alternativtext:
“Blue Pen Signature 2025 | www.alhudapk.com”
Als wir die Google-Bildersuche anwerfen, finden wir den Ursprung der Unterschrift, diese wurde einfach von einer Webseite kopiert und in die E-Mail eingefügt und vergessen die Meta-Daten zu entfernen.
Wir unterschreiben auch!
Gut kein Thema, wer wird sich denn trotz der kleinen Ungereimtheiten die Chance auf viel Geld verspielen. Wir unterschreiben ebenfalls und ab gehts.
Wir müssen lange warten! Die Prozesse der Scammer funktioniere nicht!
Eine Antwort bekommen wir erstmal nicht. Irgendwie sind die Scammer durcheinander wie Rührei. Irgendwann kommt dann doch eine Antwort.
Soll ich Ihnen die Zahlungskontoinformationen weiterleiten, damit Sie die Zahlung von 500 Euro jetzt leisten können?
Endlich eine Bankverbindung – Jetzt wird’s spannend!
Na endlich, nach all dem Gerede kommt unser „Anwalt“ zur Sache und schickt uns eine italienische Bankverbindung. Wir sollen also 500 Euro an einen gewissen Johnson Newton in Turin überweisen – natürlich mit dem Verwendungszweck „Familie und Freunde“. Klar doch, weil wir mit Herrn Newton ja schon seit Jahren zusammen Weihnachten feiern! 🎄😂
Aber Moment mal… Wanne-Eickel nach Turin – das sind nur knapp 1.000 Kilometer! Vielleicht sollten wir mal persönlich vorbeifahren und unser Geld in bar übergeben? Am besten mit einem Kasten Fiege-Pils als Trinkgeld. Mal sehen, wie unser „Anwalt“ auf diesen Vorschlag reagiert! 😏🍻
Ein paar Fakten zur Bankverbindung:
Bankname MOONEY S.p.A. – ein italienischer Zahlungsdienstleister mit Sitz in Mailand, spezialisiert auf Prepaid-Karten und digitale Zahlunen.
Adresse des Begünstigten Viale Sacco e Vanzetti 89, Turin, Italn.
BIC MOONITMMXXX – der korrekte BIC für MOONEY S.p.A
Begünstigter Johnson Newton – klingt eher nach einem Charakter aus einem Krimi als nach einem echten Empfänger
Zweck der Zahlung „Familie und Freunde“ – klar, weil wir mit Herrn Newton ja schon seit Jahren zusammen Weihnachten feiern🎄
Wir erwarten dringend, dass Sie die Zahlung so schnell wie möglich vornehmen, damit wir den Überweisungsprozess Ihrer Spende abschließen und Ihnen auch umgehend Ihre Bankkarte zustellen können.
Nachfolgend finden Sie die Zahlungskontoinformationen, damit Sie die Zahlung dringend an uns vornehmen können. Bitte machen Sie ein Foto des Einzahlungsscheins und senden Sie es mir nach der Zahlung dringend zu, damit wir Ihre Zahlung bestätigen können.
BANKNAME: MOONEY S P A
IBAN: IT74Y3253203200006571507743
NAME DES BEGÜNSTIGTEN: JOHNSON NEWTON
BIC: MOONITMMXXX
KONTONUMMER: 4810000014449526
ADRESSE: VIALE SACCO EVANZETTI 89
LAND: ITALY
STADT: TORINO
ZWECK DER ZAHLUNG: Familie und Freunde
BETRAG: 500€
Wir tun so, als ob wir zahlen, erstellen einen Zahlungsbeleg und schicken den Link, als Trackling-Link zu den Scammern. Jetzt heißt es warten, ob diese den Link anklicken.
Natürlich machen wir beim Betreff einen Fehler und geben einen anderen Betreff ein.
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