Tom Crist gedenkt seiner Frau und spendet Milltionen đŸ„°

Inhalt

Ein Lotto-MillionĂ€r aus Amerika will sein Vermögen großzĂŒgig verteilen – und ausgerechnet Hugo aus Wanne-Eickel gehört zu den AuserwĂ€hlten! Klingt zu schön, um wahr zu sein? Dann wird’s Zeit fĂŒr einen genaueren Blick auf diesen außergewöhnlichen „Spenden“-Fall. 😏

Die E-Mail von Tom Crist (tom.cris.vp@gmail.com)

Sie haben eine Spende von 4.800.000,00 $. Ich habe in Amerika 40 Millionen Dollar im Lotto gewonnen und habe beschlossen, einen Teil davon an fĂŒnf glĂŒckliche Menschen und WohltĂ€tigkeitsheime zu spenden, im Gedenken an meine verstorbene Frau, die an Krebs gestorben ist. Kontaktieren Sie mich fĂŒr weitere Einzelheiten…………………………………………………………………………………………………………………………………………

You have a donation of $4,800,000.00 . I won $40 million in the lottery in America and I have decided to donate part of it to five lucky people and charity homes in memory of my late wife who died of cancer. Contact me for more details.

Wir antworten!

NatĂŒrlich lassen wir uns diese Chance nicht entgehen und antworten.

Hallo Tom,

Mensch, da hab ich aber Schwein gehabt! Erst letzte Woche hab ich im Lotto 1,50 € gewonnen und dachte schon, das wĂ€re mein GlĂŒckstag – aber jetzt DAS! đŸ˜Č

Ich bin wirklich gerĂŒhrt, dass Sie an mich gedacht haben. So viele Menschen auf der Welt, und ausgerechnet Hugo aus Wanne-Eickel ist einer der AuserwĂ€hlten! Das Schicksal meint es wirklich gut mit mir.

Nun stellt sich mir natĂŒrlich die große Frage: Wie krieg ich die Kohle? Soll ich mit meinem Mofa zur Bank fahren, oder kommt das Geld per Brieftaube? Falls eine kleine BearbeitungsgebĂŒhr nötig ist, kein Problem – ich habe noch einen 5-Euro-Gutschein von der Pommesbude um die Ecke.

Schreiben Sie mir bitte schnell zurĂŒck, bevor ich aus Versehen doch noch arbeiten gehe! 😅

Mit gespanntem Gruß,
Hugo
BMW-Club Wanne-Eickel e.V.
„Lass knattern, nicht lattern!“

Die rĂŒhrende Geschichte eines „echten“ WohltĂ€ters

Tom Crist – oder auch Tom Cris, je nachdem, wie es gerade passt – ist ein kanadischer Lotto-MillionĂ€r (hier der Link zum Echten) mit einem Herzen aus Gold. 2013 gewann er 40 Millionen Dollar im Lotto und beschloss, sein Geld wahllos an fremde Menschen zu verteilen, die er per Google und Facebook entdeckt hat. Und welch ein GlĂŒck: Hugo aus Wanne-Eickel ist einer der AuserwĂ€hlten! 🎉

Doch das Ganze ist nicht einfach nur ein Gewinnspiel – nein, es steckt eine zutiefst emotionale Story dahinter. Seine geliebte Frau starb an Krebs, und nun soll das Geld in ihrem Andenken gespendet werden. Als ob das nicht schon dramatisch genug wĂ€re, ist nun auch noch seine Tochter Audrey todkrank! 😱 Und natĂŒrlich hat sie einen letzten Wunsch: Hugo soll 4,8 Millionen Dollar bekommen!

Alles, was Hugo tun muss? Seine Daten schicken. Immerhin wird hier bewusst auf den Ausweis verzichtet, wie nett!

GrĂŒĂŸe an Sie,

Ich bestĂ€tige den Erhalt Ihrer E-Mail. Ich bin Herr Tom Crist, ein kanadischer Rentner und gebĂŒrtig aus Terrace B.C. Ich bin von Terrace B.C. weggezogen, nachdem ich im Mai 2013 bei Lotto Max 40 Millionen Dollar gewonnen hatte. Ich bin von Kanada in mein neues Zuhause hier in Seattle, Washington, gezogen. Mein Jackpot war ein Geschenk Gottes an mich und ich habe beschlossen, Gottes Willen zu tun und außerdem 4.800.000,00 Millionen Dollar in schöner Erinnerung an meine Frau zu spenden.

Seien Sie versichert, dass dies 100 % legitim ist. Besuchen Sie zur BestÀtigung die folgende Webseite:

https://www.today.com/news/canadian-lottery-winner-donates-40-million-jackpot-charity-2d11777987

Ich habe beschlossen, Ihnen im Rahmen meines Neujahrs-WohltĂ€tigkeitsprojekts den Betrag von 4.800.000,00 $ zu spenden, um das Leben vieler Menschen in Ihrer Gegend mit meinem 40-Millionen-Dollar-Jackpot-Lotteriegewinn zu verbessern und auch im liebevollen Gedenken an meine verstorbene Frau. Ich habe gebetet und im Internet nach jemandem in Ihrem Staat gesucht, dem ich dieses Geld spenden könnte, und ich habe Ihr Profil in der Liste der E-Mail-EigentĂŒmer von Google/Facebook gesehen und mich fĂŒr Sie entschieden.

Mein MitgefĂŒhl fĂŒr die Sorgen anderer wurde durch die Tragödie in meinem Leben noch verstĂ€rkt. Meine Frau Jan starb im Februar 2012 im Alter von 57 Jahren an Lungenkrebs. In Erinnerung an sie habe ich beschlossen, meine gesamten 40 Millionen Dollar fĂŒr wohltĂ€tige Zwecke und weniger Privilegierte in der Gesellschaft zu spenden.

Ich tue dies nicht, um berĂŒhmt zu werden. Ich habe beschlossen, dies vor den Medien geheim zu halten. Mein einziger Grund dafĂŒr war ein langes GesprĂ€ch mit meiner einzigen Tochter (Audrey), die mir immer geraten hat, im neuen Jahr an Fremde zu spenden, weil wir wissen, dass es viele Familien gibt, die von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck leben, und andere, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen können. Allerdings habe ich diesen Lotteriefonds im Mai 2013 gewonnen und wir haben mit meinem Gewinn einigen WohltĂ€tigkeitsorganisationen, Familienmitgliedern, Fremden und Freunden geholfen.

Meine Tochter (Audrey) hat Krebs und der Arzt hat uns mitgeteilt, dass sie Anfang nĂ€chsten Jahres möglicherweise nicht mehr lange leben wird. Sie möchte Gutes tun, bevor sie diese sĂŒndige Welt endgĂŒltig verlĂ€sst. Meine Tochter (Audrey) liegt mir sehr am Herzen und bedeutet mir alles. Ich habe beschlossen, ihr diesen Wunsch im neuen Jahr zu erfĂŒllen. Ich möchte, dass Sie diese Mittel in ein lukratives GeschĂ€ft investieren, um mehr ArbeitsplĂ€tze zu schaffen und arbeitslosen und bedĂŒrftigen Menschen in Ihrer Gegend zu helfen, da wir bereits Geld an die örtliche Feuerwehr, das Rote Kreuz, Haiti, KrankenhĂ€user in Truro, wo Audrey ihre Krebsbehandlung erhielt, und einige andere Organisationen in Asien und Europa gespendet haben, die Krebs, Alzheimer und Diabetes bekĂ€mpfen.

Um die Auszahlung der Mittel (4.800.000,00 $), die ausschließlich an Sie gespendet wurden, zu erleichtern, mĂŒssen Sie mir Ihren vollstĂ€ndigen Namen, Ihre Adresse und Telefonnummer zur Auszahlung senden (ich habe diese kurzen Informationen nur angefordert, um zu wissen, wem wir dieses Geld spenden, und aufgrund des IdentitĂ€tsdiebstahls im Internet, dem ich in der Vergangenheit zum Opfer gefallen bin, möchte ich Sie nicht nach Ihrem Ausweis fragen, da wir nicht den Eindruck bei Ihnen hinterlassen möchten, dass ich Ihre IdentitĂ€t stehlen möchte).

VollstÀndiger Name:
Land:
Staat:
Alter:
Geschlecht:
Beruf:
Telefonnummer:
WhatsApp-Nummer:

Ich hoffe, dass Sie die Mittel in Ihrem Staat sinnvoll einsetzen können. Wir werden Sie damit beauftragen, das zu tun, was Sie können, um die Armut in Ihrer Region zu lindern und den Lebensstandard so vieler Menschen wie möglich zu verbessern, denn das ist das einzige Ziel, mit dem wir Ihnen diese Mittel spenden.

Wir möchten, dass Sie uns versichern, dass Sie unseren Anweisungen folgen und meiner Tochter helfen werden, ihren Traum zu erfĂŒllen, bevor ich Ihnen Informationen darĂŒber gebe, wie Sie diese Mittel erhalten. Wenn Sie das GefĂŒhl haben, dass Sie dieses Projekt nicht bewĂ€ltigen können, sollten Sie mich informieren, damit ich schnell nach einer anderen Person suchen kann, der ich das Geld spenden kann.

Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, sie zu stellen.

Ich freue mich darauf, bald von Ihnen zu hören.

Gott segne Sie und herzliche GrĂŒĂŸe,

Mr. Tom Crist.

Misstrauen? Aber natĂŒrlich!

Hugo aus Wanne-Eickel ist zwar kein Misstrauensminister, aber wenn plötzlich jemand mit 4,8 Millionen Dollar winkt, darf man schon mal kurz innehalten. Die Geschichte klingt schließlich zu schön, um wahr zu sein – und in den meisten FĂ€llen ist das dann auch so.

Da wir aber den höflichen und investigativen Ansatz bevorzugen, gehen wir erstmal freundlich drauf ein. Vielleicht ist ja doch was dran? Vielleicht gibt es tatsĂ€chlich einen schwerreichen WohltĂ€ter, der ausgerechnet Hugo aus der Ruhrpott-Metropole Wanne-Eickel fĂŒr seine Mission auserkoren hat?

Aber bei aller Dankbarkeit: Vertrauen ist wichtig! Und deshalb stellen wir eine einfache Bitte: Ein Foto von Tom Crist und seiner angeblich todkranken Tochter Audrey.

Hallo Herr Crist,

erstmal vielen Dank, dass Sie mich ausgesucht haben. Das ist wirklich eine große Ehre fĂŒr mich! Ich finde es toll, dass Sie so viel Gutes tun und anderen helfen wollen. Ich wĂŒrde wirklich gerne mitmachen und etwas Sinnvolles mit dem Geld machen.

Aber ehrlich gesagt fĂŒhlt sich das Ganze ein bisschen seltsam an. Sie kennen mich doch gar nicht, und ich kenne Sie auch nicht. In der heutigen Zeit muss man ja vorsichtig sein, Sie wissen schon, das Internet und so. Vertrauen ist wichtig, besonders bei so einer großen Sache.

Könnten Sie mir vielleicht ein Foto von Ihnen und Ihrer Tochter Audrey schicken? Dann hĂ€tte ich einfach ein besseres GefĂŒhl. Ich hoffe, Sie verstehen das. Ich bin halt ein einfacher Mann aus Wanne-Eickel, und so viel Geld ist eine große Verantwortung.

Freue mich auf Ihre Antwort!

Viele GrĂŒĂŸe,
Hugo

Das Ende!

Leider gibt es fĂŒr Hugo kein Happy End! Die E-Mail-Adresse von Tom wurde gesperrt, wir erhalten nur eine Fehlermeldung zurĂŒck. Das ist immer die Gefahr, wenn man bei Gmail ist. 😁

Damit erhalten wir wohl kein Foto mehr von dem Herren und seiner Tochter.

Tom Cris der WiedergÀnger!

Wochenlang herrschte Funkstille. Kein Foto, keine Reaktion, kein Lebenszeichen – wir dachten schon, Tom (Crist? Cris? Wer weiß das schon
) hĂ€tte sich ins Reich der vergessenen Scam-Versuche verabschiedet.

Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, war er wieder da!
Nicht mehr unter seiner alten Adresse, nein, jetzt meldet er sich frisch auferstanden als Tom Cris – der Schreibfehler wurde befördert zum offiziellen Nachnamen. Vielleicht hat Audrey den Mail-Account neu eingerichtet, vielleicht war es auch einfach ein besonders spiritueller Moment in Seattle.

Der Inhalt seiner Mail? Fast eins zu eins identisch mit der ersten Nachricht. Dieselbe tragische Geschichte, dieselbe göttliche Eingebung, dieselbe tiefe Mission, das Geld sinnvoll zu investieren – nur diesmal mit noch mehr Nachdruck und der Bitte, Hugo möge doch endlich seine Daten schicken.

Eines hat sich nicht geÀndert: Ein Beweis, ein Foto oder irgendetwas Echtes? Fehlanzeige.
DafĂŒr eine extra Portion GefĂŒhl, Pathos und moralischer Druck: Audrey geht es schlecht, sie möchte noch Gutes tun, bevor sie „diese sĂŒndige Welt“ verlĂ€sst.

Die neue Mail, alte Masche

Hugo bleibt höflich – aber wachsam

Wochenlang Funkstille – aber Hugo ist kein nachtragender Mensch. Als echter Wanne-Eickeler weiß er: Nicht jeder hat Zeit, auf jede Mail direkt zu antworten. Vielleicht war Tom Cris ja mit seiner Tochter Audrey auf Pilgerreise oder musste erst noch den 4,8-Millionen-Koffer bei der Sparkasse wechseln lassen.

Trotzdem: So ein bisschen Skepsis darf sein. Immerhin geht es hier um viel Geld – und noch mehr Pathos. Hugo bleibt freundlich, aber stellt nochmal höflich klar: Ein kleines Foto wĂ€re schön. Irgendwas Echtes. Vielleicht mit Audrey, vielleicht auch mit einem Lottoschein, vielleicht auf einem Mofa.

Denn wie heißt es so schön im Ruhrgebiet:
„Vertrauen ist gut – aber erst mal gucken, ob die Kohle echt is’!“

Hallo Herr Cris (oder war’s doch Crist?),

schön, mal wieder von Ihnen zu hören! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Wochenlang nix – da dachte ich, Sie hĂ€tten sich’s anders ĂŒberlegt oder vielleicht hĂ€tten Sie mich mit jemand anderem verwechselt. Bei 40 Millionen kann man da ja schon mal den Überblick verlieren, ne?

Ich war ehrlich gesagt ein bisschen enttĂ€uscht. Ich hatte Ihnen ja geschrieben und sogar ganz freundlich um ein Foto gebeten – ein kleines Bildchen, nichts Großes. Einfach, damit ich weiß, mit wem ich’s zu tun habe. Vertrauen ist schließlich keine Einbahnstraße.

Aber gut – ich bin keiner, der lange nachtragend ist. Vielleicht war Audrey gerade nicht fotogen oder die Kamera hatte Urlaub. Kann ja alles sein.

Jedenfalls: Wenn das mit der Spende noch aktuell ist, bin ich natĂŒrlich weiterhin interessiert. Und wenn Sie diesmal wirklich ernst machen wollen, dann wĂŒrde ich mich wirklich ĂŒber ein kleines Zeichen freuen – irgendwas, das zeigt, dass das kein Schmu ist.

Und falls Sie doch nur Quatsch machen: Sagen Sie’s ruhig. Ich bin nicht böse. Wir sind hier im Ruhrgebiet – wir können mit klaren Ansagen umgehen.

Mit erwartungsvollen GrĂŒĂŸen
Hugo Krawuttke
BMW-Club Wanne-Eickel e.V.


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