10 Millionen Dollar, ein Roman und die WING HANG BANK: Wie Betrüger uns mit Textwüsten ködern

Inhalt

Es gibt E-Mails, die so lang sind, dass man sich fragt, ob der Absender heimlich einen Pulitzer-Preis gewinnen will. In diesem Fall kommt der vermeintliche literarische Meister aus Hongkong, arbeitet angeblich bei der WING HANG BANK und lockt mit schlappen 10 Millionen Dollar.

Der Opener

Hallo,

Mein Name ist Frau Yanqing Zhang, ich bin Mitarbeiterin der Wing Hang Bank hier in China, Hongkong. Kann ich Ihnen eine Überweisung von $10,000,000,00 anvertrauen? Wenn ja, kontaktieren Sie mich per E-Mail: yanqing.zhang@myyahoo.com

Grüße
Yanqing Zhang

Die erste Antwort

Hallo Frau Zhang,

also, dat hört sich ja schon ganz schnieke an, wat Sie da vorschlagen. Aber mal Butter bei die Fische: Wieso kommt dat Geld denn ausgerechnet zu mir? Ich bin ja jetzt nicht gerade der Typ für Millionen, wissen Sie? Ich mein, ich wohn in Wanne-Eickel, da sind wir mehr für Currywurst und Pils als für Milliardenüberweisungen.

Aber ich bin ja offen für Neues, ne? Also, wie läuft dat denn jetzt? Ich hoffe, dat ist hier keine von diesen komischen Geschichten, wo ich am Ende noch selbst Geld überweisen muss. Hugo is’ nicht blöd, verstehen Sie?

Erklären Sie mir doch mal, wie dat genau ablaufen soll. Und vor allem: Was hab ich davon? Wenn ich da wirklich helfen kann, dann mach ich dat gerne.

Grüße aus’m Ruhrpott,
Hugo

Der Roman!!!!!

Wir lesen gar nicht und fordern die Management-Summary an!

Too long did not read!

Hier dennoch die Zusammenfassung:

Eine angebliche Bankangestellte aus Hongkong, Frau Yanqing Zhang von der WING HANG BANK, behauptet, dass ein Kunde mit 10 Millionen Dollar auf einem anonymen Konto verstorben sei, ohne Angehörige oder Testament zu hinterlassen.

Sie bietet an, den Empfänger der E-Mail als Erben auszugeben, um das Geld freizugeben. Dafür soll alles vertraulich bleiben, und die Summe wird nach erfolgreicher Abwicklung 50/50 geteilt. Offizielle Kanäle dürften nicht genutzt werden, und die Kommunikation solle nur diskret erfolgen.

Der Tonfall der E-Mail soll Vertrauen erwecken, ist aber ein klarer Betrugsversuch.

Fazit

Leider haben wir hier keine Antwort erhalten.