Susanne Klatten verschenkt Millionen? Der perfide Betrug mit gefälschtem Ausweis

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Susanne Klatten, reichste Deutsche, hat zuviel Geld und will es verschenken.

Die erste E-Mail

Es beginnt wie immer, eine kurze E-Mail, welche uns zum Antworten verleiten soll. Absender Frau Susanne Hanna Klatten! BMW-Erbin und reiche Unternehmerin.

Sie wurden für eine wohltätige Spende in Höhe von 2.500.000,00 € ausgewählt. Antworten Sie auf weitere Informationen…

Hugo der BMW-Fahrer antwortet

Hugo aus Wanne-Eickel, selbsternannter Hobby-Milliardär und BMW-Fahrer, nahm die „Millionen-Spende“ mit Humor. In seiner Antwort dankte er überschwänglich, wünschte sich die Summe in 10-Euro-Scheinen und lud den „Spendenengel“ augenzwinkernd zu seinem Stammtisch in die BMW Lounge ein. Betrüger aufs Glatteis führen? Hugo kann das. 😏

Hallo Spendenengel,

wow, ich bin tief berührt. Endlich erkennt mal jemand mein wahres Potenzial! Die 2.500.000,00 € kommen genau zur rechten Zeit, denn mein BMW hat dringend neue Fußmatten nötig, und wie Sie sicher wissen, kann man in meiner Liga (ich fahre übrigens einen 7er) nicht einfach zu irgendeinem Baumarkt gehen.

Die Idee, einfach aus dem Nichts so großzügig zu sein, finde ich übrigens bewundernswert. Das erinnert mich daran, wie ich neulich an der Ampel einem anderen BMW-Fahrer die Vorfahrt „geschenkt“ habe. So etwas verbindet, finden Sie nicht auch?

Ich schlage vor, dass wir die Abwicklung möglichst elegant gestalten. Vielleicht könnten Sie mir die Summe in 10-Euro-Scheinen überweisen? Es würde sich einfach besser anfühlen, als so schnöde Zahlen auf einem Bankkonto. Natürlich können wir auch über einen Tausch gegen Sachwerte reden – mein BMW könnte schließlich noch eine Yacht als Beiboot gebrauchen.

Lassen Sie mich wissen, wie wir weiter vorgehen. Ich bin offen für kreative Vorschläge. Vielleicht treffen wir uns ja sogar in der BMW Lounge? Mein Stammtisch ist immer donnerstags dort.

Herzlichen Dank für diese einmalige Gelegenheit,
Ihr Hugo aus Wanne-Eickel
(BMW-Enthusiast und Hobby-Milliardär)

Eigentlich haben wir auf diese doch recht trollige E-Mail keine Antwort erwartet aber!

Susanne Klatten antwortet und schickt Ausweiskopie

Susanne Klatten (E-Mail: info.susanneklatten.de@gmail.com) ließ sich nicht lange bitten und antwortete mit einer epischen E-Mail voller Segen und Gebete.

Too long, almost did not read!

Der Ausweis

Zwischen emotionalen Geschichten und ihrem angeblichen Engagement für uns „als drittem Begünstigten“ schickte sie uns auch eine Kopie ihres „Personalausweises“.

Der sieht nichmal schlecht aus, die Details lassen aber mal wieder die Sorgfalt vermissen. Augenfarbe “Brown”, auch die Unterschrift sieht seltsam aus. Dennoch, Photoshop hat hier ganze Arbeit geleistet.

Augenfarbe “Brown”

Kontaktdaten zur Bank

Die „Rabobank“ soll laut E-Mail die großzügige Spende abwickeln. Natürlich über eine hochprofessionelle Adresse: kontakt.rabobank.nl@gmail.com. Offenbar hat die Bank der Niederlande ihre prestigeträchtigen Firmen-Server gegen Gmail eingetauscht – vermutlich aus Kostengründen. Schließlich weiß man ja, wie knapp es Banken heutzutage haben. 😏

Dass die Kontaktaufnahme „unbedingt über beide E-Mail-Adressen“ erfolgen soll, zeigt nur, wie akribisch diese „Bank“ arbeitet – doppelt hält eben besser!

Die Kontaktdaten und die E-Mail-Adresse meines Account Managers finden Sie unten. Sie können ihn per E-Mail kontaktieren. Ich möchte jedoch, dass Sie meinen Account Manager direkt über beide E-Mail-Adressen kontaktieren. Aufgrund dieser Erfahrung sollten Sie ihn per E-Mail kontaktieren ( kontakt.rabobank.nl@gmail.com ). Die Kontaktdaten der Bank finden Sie unten:

Name der Bank: Rabobank
Adresse: P.O. Box 17100 3500 HG Utrecht Niederlande
E-Mail des Bankvertreters: kontakt.rabobank.nl@gmail.com

Wir schreiben der Bank

Da lässt sich Hugo nicht lange bitten! Mit seiner Anfrage an die „Rabobank“ zeigt er sich höflich und interessiert – schließlich will man die 2,5 Millionen ja nicht durch einen Formfehler verlieren.

Mit einem Augenzwinkern erkundigt er sich nach den nächsten Schritten – ob IBAN oder Reisetasche, Hugo ist bereit! 😄

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wurde von Frau Susanne Klatten informiert, dass ich als dritter Begünstigter ihrer großzügigen Spende in Höhe von 2.500.000,00 € ausgewählt wurde. Sie hat mir Ihre Kontaktdaten und insbesondere die E-Mail-Adresse kontakt.rabobank.nl@gmail.com als offiziellen Ansprechpartner für die Abwicklung genannt.

Ich bin beeindruckt von Ihrer modernen Infrastruktur und der Nutzung von Gmail als Kommunikationsweg – das zeigt wahre Innovationskraft! Da ich sicherstellen möchte, dass alles korrekt abläuft, möchte ich höflich fragen: Welche Schritte sind erforderlich, um die Spende zu empfangen? Soll ich meine IBAN direkt senden, oder bevorzugen Sie vielleicht eine Übergabe in bar (ich könnte eine Reisetasche bereitstellen)?

Falls Sie zusätzliche Informationen oder Unterlagen benötigen, lassen Sie es mich bitte wissen. Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und freue mich auf die Zusammenarbeit mit einer so renommierten Institution wie der Rabobank!

Mit besten Grüßen,
Hugo aus Wanne-Eickel
(BMW-Fahrer und frischgebackener Spendenempfänger)

Die Bank antwortet

Die „Rabobank“ meldet sich prompt – natürlich wieder über Gmail, das Nonplusultra moderner Bankkommunikation. Frau Brigitte Nehls, offenbar die Leiterin der „Transferabteilung“, braucht nun persönliche Daten, um den „Finanzierungsprozess“ zu starten. Vollständiger Name, Adresse, Geburtsdatum – klar, warum auch nicht gleich noch die Schuhgröße?

Wir haben Ihre E-Mail erhalten und bereits eine Nachricht von Ihrem Spender erhalten, in der er uns anweist, Sie zu finanzieren. Dies sind die Informationen, die wir benötigen, um den Finanzierungsprozess durchzuführen.

Zur Überprüfung erforderliche persönliche Informationen
Identitätsnachweis:
Vollständiger Name:
Geschlecht:
Adresse:
Stadt-Bundesland:
Land:
Telefon:
Geburtsdatum:

Vielen Dank, dass Sie bei uns Bankgeschäfte getätigt haben….
Aufrichtig,
Frau Brigitte Nehls
Transferabteilung,
E-Mail: kontakt.rabobank.nl@gmail.com

Hugo liefert ab

Hugo lässt sich auf das Spiel ein und liefert brav alle gewünschten Daten – natürlich perfekt gefälscht. Mit seiner Adresse am „Fährweg 12b“ und seinem Beruf als „Fahrer“ dürfte die „Rabobank“ jetzt bestens ausgestattet sein, um die Millionen zu überweisen.

Sehr geehrte Frau Nehls,

vielen Dank für Ihre Nachricht und die Informationen zum weiteren Vorgehen. Wie gewünscht, sende ich Ihnen hier meine persönlichen Daten, damit der Finanzierungsprozess starten kann:

FAKE DATEN

Ich hoffe, dass diese Angaben ausreichend sind und freue mich darauf, bald von Ihnen zu hören. Bitte lassen Sie mich wissen, falls noch weitere Informationen benötigt werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Hugo