Millionen von Maria Elisabeth Schaeffler – warum nicht gleich ein Schloss dazu?

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Manchmal klopft das Glück einfach an die Tür. Oder in diesem Fall: ins Postfach. Maria Elisabeth Schaeffler, ihres Zeichens Unternehmerin und Multimillionärin, möchte uns 1,8 Millionen Euro schenken. Einfach so. Weil, naja, warum eigentlich nicht?

Statt uns direkt unter Tränen vor Dankbarkeit zu bedanken, haben wir die Sache mal etwas genauer unter die Lupe genommen – und, na klar, mit einer kleinen Prise Sarkasmus zurückgeschrieben. Lesen Sie, wie man Spammern die Show stiehlt!

Die erste E-Mail

Die deutsche Unternehmerin Maria Elisabeth Schaeffler schreibt persönlich und verschenkt 1,8 Millionen Euro – natürlich nur per Gmail-Adresse. Was könnte da schon schiefgehen?

Ich bin Maria Elisabeth Schaeffler, eine deutsche Unternehmerin, Investorin und CEO der Schaeffler-Gruppe. Ich habe beschlossen, 1.800.000,00 € an 100 Personen zu spenden. Wenn Sie an meiner Spende interessiert sind, kontaktieren Sie mich bitte für weitere Informationen: E-Mail: mariaelisa07701@gmail.com

E-Mail: mariaelisa07701@gmail.com

Hugo aus Wanne fragt nach: Millionenspende oder Tippfehler?

Hugo aus Wanne-Eickel hat’s direkt geschnallt: Irgendwas stimmt hier nicht. Mit seinem unverwechselbaren Ruhrpott-Charme fragt er trocken nach, ob Maria nicht vielleicht die falsche Adresse erwischt hat – weil Millionen verschenken macht ja jeder, oder?

Jo Maria,

wat geht’n hier ab? Hab deine Mail gekriegt und dacht erst, das wär’n Witz. Ich mein, wer verschenkt so viel Kohle einfach so? Kommt mir vor wie’n Irrtum, ehrlich. Vielleicht haste ja wen verpeilt?

Falls das hier echt is – ich mein, warum nicht, wat soll’s – sach Bescheid, dann schau’n wir mal. Bin aber skeptisch, wa!

Hau rein,
Hugo aus Wanne

Wir bekommen umgehend Antwort!

Die Antwort ist ein Paradebeispiel für die Dreistigkeit solcher Betrüger. Sie setzen auf emotionale Ansprache, einen Hauch von Glaubwürdigkeit durch die Erwähnung von Forbes und viel Pseudo-Dramatik, um das Opfer zur Herausgabe sensibler Daten zu bewegen.

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Machen Sie sich bitte keine Gedanken darüber, warum Sie diesbezüglich kontaktiert wurden und ob dies echt ist, da ich dies aus reinen Motiven getan habe. Ich bin Maria Elisabeth Schaeffler, eine deutsche Staatsbürgerin, Ehefrau des verstorbenen George W. Schaeffler, 73 Jahre alt, siehe hier: forbes.com/profile/maria-elisabeth-schaeffler.

Die Absicht dieser E-Mail ist es, den Menschen einen immensen Segen zu geben. In meinem Alter kann ich keinen Reichtum mehr anhäufen, ohne zu geben. Ich gönne mir eine solche Tat, die als Segen für andere angesehen wird. Ich hoffe, dass, wenn Sie dieses Geld erhalten, es für Sie von großem Nutzen sein wird und Sie dabei auch anderen helfen können.

Ich bitte um Ihr Verständnis, dieses Angebot diskret zu halten, da ich dies nicht öffentlich machen möchte. Wenn Sie also bereit sind, das Geschenk anzunehmen, werde ich Sie zum echten Begünstigten machen. Wenn ich Ihnen diese Nachricht sende, habe ich sie auch an Kirchen, Waisenhäuser und gemeinnützige Organisationen gesendet. Wenn Sie nun bereit sind, Ihren Anteil von 1.700.000 € (eine Million siebenhunderttausend Euro) aus meinem Startkapital von 50 Millionen € zu erhalten, stellen Sie sich bitte ausführlich vor.

Vollständiger Name
Telefonnummer
Adresse
Beruf

Danach werde ich Ihnen einen Brief ausstellen, in dem ich Ihnen das Geld von der Bank bestätige. Bitte, meine Liebe, dies ist mein persönliches Vermögen, da es nicht viele formelle Verfahren erfordert und es Ihnen zu einfach erscheint, es zu erhalten. Dieses Geschenk rechtfertigt nicht, dass das Leben einfach ist. Ich bitte um Ihr Verständnis, niemanden an mich zu verweisen, damit ich meine Ruhe haben kann. Ich tue dies als Geschenk des freien Geistes und habe den Kontakt mit Ihnen selbst hergestellt. Verweisen Sie also auf keine Person und machen Sie keine öffentliche/mediale Show daraus, da ich keinerlei Publizität möchte.

Ich werde auf Ihre E-Mail warten, um weiter vorzugehen. Bleiben Sie gesund.

Hugo aus Wanne: Von der Pommesbude direkt ins Millionen-Business

Hugo hat ernst gemacht: Mit ehrlicher Begeisterung und einer Prise Ruhrpott-Charme hat er Maria seine „Daten“ geschickt. Von der Bremsklotzstraße in Gelsenkirchen bis hin zur Schicht als Lagerfachkraft – Hugo liefert ab.

Liebe Maria,

erst mal danke, dass du mich ausgewählt hast. Ich mein, wer rechnet denn mit sowas? Hab echt Respekt vor deiner Entscheidung, so großzügig zu sein. Hier sind die Infos, die du brauchst:

  • Vollständiger Name: Hugo Scholz
  • Telefonnummer: +49 176 45632789 (bin aber meist nur abends erreichbar)
  • Adresse: Bremsklotzstraße 77, 45888 Gelsenkirchen
  • Beruf: Lagerfachkraft (aber eigentlich auch Mädchen für alles)

Ich hoffe, das passt so. Bin echt gespannt, wie das jetzt weitergeht. Aber ehrlich gesagt, ich hab sowas noch nie gemacht und frag mich schon, wie das dann konkret läuft.

Lass mich wissen, was der nächste Schritt is!

Beste Grüße,
Hugo aus Wanne

Die Antwort kommt umgehend

Frau Schaeffler lässt keine Zeit verstreichen: Wie in vielen dieser Scams führt die nächste Stufe direkt zu einer „vertrauenswürdigen Bank“. Unser Hugo soll sich mit einer dubiosen Yahoo-Mail-Adresse verbinden, ein neues Konto eröffnen und sich auf „einfache“ Überweisungen freuen. Natürlich lässt Hugo das nicht auf sich sitzen – mit Ruhrpott-Logik und einer gesunden Portion Misstrauen geht’s in die nächste Runde!

Jetzt geht es zur Bank

Also geht es zur Bank, mit Yahoo-Mail-Konto

Hugo lässt sich nicht lange bitten und meldet sich direkt bei der angeblichen Bank. Mit seiner typischen Mischung aus Ruhrpott-Charme und gesunder Skepsis fragt er nach, wie das mit den Millionen denn jetzt genau laufen soll. Ob das Konto echt sein muss und ob er nicht einfach sein Sparkassen-Konto nutzen kann – Hugo stellt die wichtigen Fragen, die jedem im Kopf herumschwirren würden. Die Spammer dürften sich jetzt schon den Kopf kratzen!

Hallo Synovus-Bank,

ich hab von der lieben Maria Elisabeth Schaeffler gehört, dass ihr mein Geld habt – satte 1,8 Millionen Euro! Ehrlich, ich bin ganz baff, dass sowas klappt. Maria meinte, ich soll euch meine Daten geben und das Ding läuft.

Hier mal die Referenznummer, die Maria mir gegeben hat: REPMH/AVL2016/28262/S.MH. Passt das so? Und wie läuft das jetzt mit dem Online-Konto? Muss ich da was einzahlen oder regelt ihr das direkt? Ich hab keine Ahnung von solchen großen Summen, bei mir geht’s sonst eher um den Kontostand am Pommeswagen.

Meldet euch mal und sagt Bescheid, was jetzt ansteht. Ich bin echt gespannt und freu mich drauf!

Beste Grüße,
Hugo Scholz
Wanne-Eickel