Einfacher Online-Job for Booking mit 100-800 Euro am Tag

Inhalt

Einfach online Geld verdienen, mit einem Job am Handy, 100 bis 800 Euro am Tag sind drin für einfache Tätigkeiten

Jobangebot via Twitter Direktnachricht

Auf Twitter bekommt man so einiges an Spam, wir erhalten ein Jobangebot, von Booking. Die Namensähnlichkeit mit dem Hotelportal ist gut gewählt. 100 - 800 Euro Tagesgehalt sind drin. Die Arbeit lässt sich vom Smartphone erledigen.

Junge Studenten sind leider raus, genauso wie Leute auf Afrika, aber was solls.

Das Angebot in den Twitter-Nachrichten

Der Chat

Wir klicken den Link an +44 7460 213666, eine Sofia steht bereit.

Wir beginnen den Chat

Es beginnt mit einer Vorstellung, Fähigkeiten brauchen wir keine. Gut, die haben wir ja auch nicht.

Es geht um Buchung von Flügen, Hotels, Generierung von Hotelbesuchen. Man agiere als Zimmervermittler.

Wir sind einverstanden, jetzt geht es um die Vergütung.

Der Job wird erklärt und irgendwie auch nicht.

Jetzt geht es angemachte, persönliche Daten müssen her, die liefern wir natürlich.

Jetzt wird spannend, wir sollen uns auf einer Webseite anmelden. Aus Booking.com wird nun ein Booking mit “hotel365.vip” am Ende. Anmeldung gelingt.

Es folgt nun eine Schulung, hier sollen wir erklärt bekommen, wie alles funktioniert.

Die Webseite

Bei der Webseite hat man sich halbwegs Mühe gegeben. Sieht man Designfehlern ab, scheint alles soweit funktionell zu sein. Es gibt sogar ein Zertifikat, welches wohl die Seriörität unterstreichen soll.

Die Schulung

Die Schulung beginnt, ich hätte an der Stelle ein Video erwartet, aber man nimmt sich die Zeit für ein 1 zu 1 Coaching. Wir müssen uns in einen anderen Account einloggen und jeweils Screenshots schicken.

Wir werden Schritt für Schritt geleitet.

Unser Job

Der Job erweist sich als einfacher als gedacht, wir müssen nur klicken, warten und nochmal klicken. Und schon verdienen wir Geld! Simuliert werden irgendwie Hotelreservierungen, wir bekommen jeils ein paar Cent oder Dollar auf unser virtuelles Konto.

Immerhin zeigt die Netzwerkanalyse, dass wir keine externen Server aufrufen. Alles machen wir sicherheitshalber in einer virtuellen Maschine.

Die Abzocke: Wir brauchen Geld um Geld zu verdienen

40 Aufgaben sind zu lösen, was durchaus zeitintensiv ist. Aber es gibt erstmal Lob.

Es gibt Lob für die Arbeit, und Regeln

Der Betrug passiert auf zwei Ebenen, bei unserer Schulung stolpern wir über ein Lucky Order:

Hier lässt sich mehr Geld verdienen, aber wir müssen in Vorkasse gehen und das Geld vorstrecken. Aber keine Sorge, wir bekommen es ja wieder, plus Provision. Wir sind noch im Schulungskonto. Wir werden angewiesen uns an den Service zu wenden.

Dieser gibt uns dann eine Blockchain-Adresse, auf diese soll nun der fehlende Betrag überwiesen werden.

Da wir noch in der Schulung sind, müssen wir kein Geld überweisen, das simuliert unser Kontakt. Die Adresse führt zur Tron-Blockchain:

https://tronscan.org/#/address/TGb1rJR65qYPhrhTnDbpYG7fQLo8dL58tL

Unser Konto wird nun ausgeglichen und wir bekommen ordentlich Provision aufs virtuelle Konto.

Wir arbeiten mit unserem Account

Die Schulung ist damit abgeschlossen, wir wechseln zurück auf unser Konto und führen hier nun auch die 40 Aufgaben durch. Wir bekommen kein Lucky-Order und sind etwas enttäuscht, dass wir deutlich weniger Geld verdienen als gerade eben. Aber wir bekommen 40 Dollar als Belohnung für die Schulung.

Wir erledigen 40 Aufgaben, haben 5,73 Dollar verdient. Nicht gerade viel, aber wir hatten ja nicht viel Arbeit. Auszahlen lässt sich das Geld leider nicht, wir müssen ja drei Pakete erledigen und das erste Paket mit 40 Aufgaben ist voll.

Ein neues Paket bekommen wir nur, wenn wir den bisherigen Betrag aufrunden auf 100 Dollar. Aber keine Sorge das Geld bekommen wir ja wieder, bei der Auszahlung. Für diese benötigen wir allerdings satte 800 Dollar.

Wir brauchen eine Crypto-App!

Jetzt wird es kompliziert. Es geht ums Geld. Wie wir bereits vermuten, müssen wir mit Crypto zahlen. Gar nicht so einfach! Wir kennen uns damit nicht aus. Haben natürlich keine solche App. Aber kein Problem, mit einer Engelsgeduld wird uns erklärt, wie die App installiert wird, wie wir eine Wallet einrichten und wie wir dann mit Kreditkarte Geld überweisen können.

Unser Gegenüber muss sich dynamisch anpassen, da einige Dinge bei uns anders aussehen. Es gibt jede Menge Screenshots und Erklärungen. Hier ist jemand dem IT-Support verloren gegangen.

Uns wird die Sache mutmaßlich zu heikel, wir verweisen auf Bedenken und den späten Abend und sund erstmal raus. 🍻 Es gibt erstmal genug aufzuschreiben.

Es wird nachgehakt

Die nächsten Tage werden wir über WhatsApp begrüßt und bedrängt, doch endlich weiter zu machen. Etwas Druck wird aufgebaut, dass wir so die Chance verpassen Geld zu verdienen. Wir vertrösten die Scammer erstmal.

Wir fahren vorsichtig

Wir vertrösten hier weiter, geben dann aber nach zwei Tagen mal wieder ein Lebenszeichen von uns. Wir drehen uns im Kreis und nerven unser Gegenüber erstmal mit Rückfragen. Wir sollen weiterhin in der Bitcoin-App Geld einzahlen und den Scammern schicken.

Auf die Frage, warum wir überhaupt Geld einzahlen müssen um Geld zu verdienen, wird man kreativ.

Verschwurbelt will man uns etwas erklären, ohne zu erklären.

Wir brechen an der Stelle ab.

Meldung an WhatsApp

WhatsApp hat wie gehabt auch keine E-Mail-Adresse zur einachen Kontaktierung. Also bemühen wir das Kontaktformular.

Hallo WhatsApp Support-Team,

ich möchte die Telefonnummer +44 7460 213666 melden. Über diese Nummer werden dubiose Jobangebote und Scams verbreitet. Details dazu haben wir hier dokumentiert:

https://acapio.de/posts/2025-01-02_geld_verdienen_online/

Bitte prüfen Sie die Aktivitäten dieser Nummer und leiten Sie entsprechende Maßnahmen ein.

Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen,

Mal schauen, ob da eine Antwort kommt…

Wir fliegen auf!

Am nächsten Morgen trudelt erneut eine Antwort ein. Wir steigen direkt wieder ein und geben vor, bereits 1000 Euro in der Bitget-App eingezahlt zu haben. Dazu fälschen wir ein paar Screenshots – leider mit etwas wackeliger Performance, sodass wir auffliegen. Die Scammer verstehen ab diesem Punkt keinen Spaß mehr: Statt weiterer Nachrichten hagelt es eine Beleidigung, und wir werden kurzerhand blockiert.

Wir sind aufgeflogen

Fazit

Ach ja, der Traum vom schnellen Geld – einfacher geht’s wirklich nicht! Man braucht keine Fähigkeiten, keine Berufserfahrung und anscheinend auch keine roten Flaggen zu erkennen. Stattdessen wird man Schritt für Schritt in die Welt der Krypto-Transfers eingeführt, inklusive einer kostenlosen IT-Schulung, bei der jemand „mit Engelsgeduld“ verlorenes Potenzial als Helpdesk-Mitarbeiter beweist. Was für ein Service!

DIe Abzocke dürfte in zwei Wellen laufen, zuerst der kleine Betrag um auf die 100 aufzurunden. Im nächsten Schritt dann die Lucky-Order mit ein paar hundert Euro.

Dass man erst Geld ausgeben muss, um Geld zu verdienen, ist natürlich ein völlig legitimes Geschäftsmodell. Schließlich weiß ja jeder, dass echte Arbeitgeber uns ihre Kontodaten geben, um darauf großzügig „Investitionen“ zu tätigen.

Kurz gesagt: Wer auf solche Angebote reinfällt, kann sich nicht nur über neue Crypto-Skills freuen, sondern auch darüber, wie viel Geduld und Zeit Betrüger heutzutage investieren. Hut ab!